Montag, 19. Dezember 2016

Das Jahr neigt sich dem Ende zu...

Dear friends of Elvis,

Aus meinem letzten Blog könnt ihr euch ja bestimmt noch an das Foto mit meiner tollen Wanderausrüstung erinnern;-) Anfang September haben wir es mit Karli und Sandra auch wirklich geschafft drei Tage am Appalachian Trail zu wandern. Startpunkt unserer Route war unser tolles Country House in Connecticut. Mit großer Vorfreude, trotz kleinen Verunsicherungen, ging es früh morgens zu unserem ersten Zielpunkt Salisbury. Dort durften wir noch ein richtiges Mittagessen genießen, bevor es dann für 2 Tage komplett in den Wald ging :-)











Die erste Nacht haben wir in einem "Shelter" geschlafen. 




Dort angekommen haben wir uns etwas zu früh gefreut, denn durch den heißen Sommer gab es leider sehr wenig Wasser und die beiden Männer sind nochmals losgelaufen um bei einer näher gelegenen Wasserstelle nach Wasser zu suchen. Zum Glück waren sie an diesem Abend erfolgreich, aber ich kann euch sagen, die Wassersuche hat uns ganz schön auf Trab gehalten. 

Am Abend wurde es dann richtig gruselig.Vera hat in dem Shelter ein Gästebuch gefunden, indem Wanderer ihre Erlebnisse aufgeschrieben haben. Von Bärenangriffen bis mysteriöses Verschwinden von Wanderern war alles dabei was man sich leider nicht vorstellen möchte 8-) 

Naja, ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wer in dieser Nacht kein Auge zugebracht hat (mich natürlich eingeschlossen, schließlich ist es ja meine Aufgabe alle zu beschützen:-)

Am nächsten morgen ging es früh weiter über Stock und Stein. Wir haben eine super Badestelle gefunden, konnten unseren Wasserspeicher wieder auffüllen und hatten richtig Spaß. 





















Naja, zumindest abgesehen von einigen Phasen der totalen Erschöpfung ;-)



Aufgrund unseres Gepäckes (jeder hatte circa 15 kg zu tragen und bitte nicht vergessen, ich musste mein Essen auch selber tragen) haben wir versucht nicht zu viel Wasser mit uns zu tragen. Diese Rechnung ging jedoch leider nicht ganz auf, denn am Ende des zweiten Tages hatten wir kein Wasser mehr (naja, stimmt nicht ganz: mein Frauchen hat auf der ganzen Tour zur Sicherheit immer 2 Zusatzliter mitgeschleppt, denn Sie meinte immer "man weiß ja nie" und der arme Robert musste dafür die ganze Zeltausrüstung tragen ;-)

Es ging aber alles nochmals gut aus und sie fanden eine stehende Wasserquelle aus der wir das Wasser gefiltert und abgekocht haben. In dieser Nacht haben wir unser Zelt aufgestellt und einen richtigen "Through-Hiker" (so nennt man die Menschen die so verrückt sind, und den ganzen Appalachian Trail gehen) getroffen. 10 Dollar (so nannte er sich selbst, denn jeder Through-Hiker bekommt im Laufe seiner Wanderung nämlich einen Namen) hat uns erzählt, wie es ihm so ergeht und was ihn antriebt fast 7 Monate alleine durch die Wildnis zu wandern. Seinen Namen hatte er übrigens, da es ihm wichtig war nicht auf seine 10 Dollar teure Schokolade zu verzichten;-)

Wie vermutlich viele Through-Hiker war er auf der Suche nach einer neuen Aufgabe, einer Veränderung ein seinem Leben. Er erzählte uns, dass er sich mit Musikhören gegen die Einsamkeit ablenkt und wie wenig man eigentlich zum Leben braucht. Er hat sein ganzes Hab und Gut in einem Container zwischengelagert und seine Wohnung gekündigt. 10 Dollar ist auch schon auf einen richtigen Bären gestoßen. Ich bin ja heilfroh, dass wir keinen Bären getroffen haben. Wir haben unser Essen immer ganz brav in die Bärenbox gelegt!


Die 3 Tage und insgesamt ca. 65 Kilometer in der Wildnis waren ein super tolles Erlebnis (auch wenn mein Frauchen häufig geflucht hat, warum sie sich auf dieses Abenteuer eingelassen hat). Letzten Endes waren alle sehr glücklich es geschafft zu haben und auch ich bin mit voller Begeisterung in den Kofferraum des Autos gesprungen (obwohl ihr alle ja wisst wie sehr ich es hasse im Kofferraum zu fahren;-). 

Ende September haben wir dann Besuch von Richard und Anita bekommen. Naja, sagen wir mal so: ich musste mal wieder zu Hause bleiben, da sich die Familie ein City-Wochenende in New York eingebildet hat und erst im Anschluss haben sie mich dann noch in Boston besucht. 

 Mein Frauchen hat erzählt, dass New York eine richtig aufregende und lebendige Stadt ist. Von Sightseeing bis Jazzkonzerte wurde nichts ausgelassen.






Richtig schön war auch der nächtliche Blick vom Rockefeller Center über die Stadt. 






Ich habe mich sehr gefreut, meine Familie in Amerika willkommen zu heißen und zumindest durfte ich ihnen einen Nachmittag lang mein Revier zeigen. 

Etwa zur gleichen Zeit hatten wir auch Besuch von Sonia. Tja, der schöne Indian Summer hat natürlich viele unserer Liebsten angelockt;-)








Wir hatten im September und Oktober richtig tolles Wetter. Die Bäume haben sich in ein wundervolles Farbenmeer verwandelt und ein Tag war schöner als der andere.



Für Halloween haben wir natürlich auch noch einen extra großen Kürbis (26 Pfund!) besorgt...

 ...und ein letztes Mal das Cabrio ausgefahren;-)





Leider gibt es kein passendes Bild von mir, aber zu Halloween kam natürlich auch eine Party nicht zu kurz und ich habe mich als Spinne verkleidet. Frauchen war eine Hexe, was Herrchen war ... hm, kann ich euch gar nicht mehr so genau sagen;-)

Zum Start ins Wintersemester hat sich Robert wieder für die Boston University Big Bands beworben. Dieses mal war er so gut, dass er gleich in zwei Bands mitspielen dufte. 


Im Januar folgt nochmals ein richtig tolles Konzert geleitet von Duke Ellingtons letzten Arrangeur Randoll Horton, auf dass sich schon alle sehr freuen!

Im November hatte Robert eine Konferenz in San Diego. Vera und Babsi haben kurzer Hand beschlossen, dass wir Robert dorthin begleiten und die Chance ergreifen Kalifornien kennen zu lernen. 

Unsere Reise startet in Las Vegas, frei nach dem Motto "Ich mach mir die Welt widewide wie sie mir gefällt"








Weiter ging es dann durch die Mojave Wüste nach Los Angeles und entlang der Küste runter nach San Diego. 















Robert hatte in San Diego eine eintägige Konferenz und ist mit uns im Anschluss die schönste Küstenstraße (Highway Number 1) Amerikas, vielleicht sogar der Welt, bis nach San Francisco gefahren. 







Wir hatten eine super schöne Zeit und ich durfte zum Glück überall dabei sein:-) Anschließend bin ich mit Vera und Babsi zurück nach Boston geflogen und Robert ist nochmals zurück nach San Diego für einen Workshop. 

Ich kann euch jetzt mit stolz berichten, dass ich in meinem bisherigen Hundeleben bereits 10 Staaten in den USA gesehen habe: Kalifornien, Nevada, Utah, New York, Massachusetts, Rhode Island, Maine,Vermont, New Hampshire & Connecticut!! Dank meines Frauchens, die sich immer für mich einsetzt;-) Kleine Anekdote am Rande: Das letzte mal wollte uns ein Ranger nicht in einem State Park wandern gehen lassen. Er kam auf uns zu gelaufen und meinte, dass Hunde hier nicht erlaubt sind. Mein Frauchen hat ihn angesehen und meinte: "My dog Elvis is a therapy dog and is servicing this country!" Zur gleichen Zeit hat sie ihm auch noch meinen Arbeitsausweis gezeigt und der Ranger wusste nicht mehr was er sagen sollte. Er hat uns verdutzt angeschaut und gehen lassen:-) Ich denke er wollte sich nicht länger mit einer verrückten Psychologin auseinandersetzen. 

Nun neigt sich das Jahr dem Ende und in der WG herrscht bereits große Weihnachtsstimmung. Hier werden die Christbäume bereits Anfang Dezember in den Wohnzimmern aufgestellt und geschmückt. Eine Tradition die ich gar nicht mal so schlecht finde, denn so hat man einfach länger Freude an dem schönen Baum. 



Weihnachten werden wir dieses Jahr gleich doppelt feiern. Am 24. kommt traditionell das Christkind und am 25. morgens der Santa Claus. Das wird ein Spaß. Familie haben wir auch noch dabei. Max und Verena besuchen uns über die Weihnachtszeit nämlich in Boston:-)

Aber nicht nur das Jahr neigt sich dem Ende, auch meine Zeit in den USA ist früher zu Ende als ursprünglich geplant. Frauchen hat ab 1. März eine tolle PhD-Stelle an der Universität Wien erhalten. Robert bleibt noch wie geplant bis Ende April in Boston, ich gehe aber mit meinem Frauchen bereits zurück. Vera ist darüber sehr glücklich und so freue ich mich natürlich auch mit ihr, auch wenn das heißt dass ich bereits Ende Februar Abschied nehmen muss und dies auch mein letzter Blog sein wird.

Wir können in Worte gar nicht ausdrücken, wie sehr uns dieses Jahr bereichert hat. Wir haben so vieles erlebt, tolle Freundschaften geschlossen und das beste - wir sind über uns hinaus gewachsenen und haben uns selbst besser kennengelernt als jemals zuvor. 
Diese Erfahrung würden wir euch in unserem letzten Blog auch gerne weitergeben: 

Seit offen für alles was kommt, setzt euren Träumen keine Grenzen und zögert nie, etwas neues zu beginnen. 

In diesem Sinne wünschen wir euch allen eine wunderschöne Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr! Wir freuen uns sehr, euch bald alle wieder zu sehen.

Fühlt euch umarmt,

euer Robert, Vera & Elvis